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Fußpflege bei Diabetes
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Symbolbild

Wer Diabetes hat, sollte seinen Füßen viel Aufmerksamkeit schenken. Denn bei dauerhaft zu hohem Blutzucker kommt es zu Nervenschädigungen. Regelmäßige Fußpflege schützt und kann dem diabetischen Fußsyndrom vorbeugen.

Unsere Füße leisten Schwerstarbeit und sind doch äußerst sensibel, den an der Fußsohle sitzen dicht gedrängt Nervenzellen, die unserem Gehirn jede noch so kleine Veränderung melden. Bei Diabetikern können über längere Zeit erhöhte Blutzuckerwerte diese Nerven schädigen.

Die Folge: Die Haut wird sehr trocken und spröde und neigt zu Rissen. Diese können Eintrittspforten für Keime sein, zudem bemerkt man Verletzungen nicht mehr oder erst sehr spät. So können schlecht heilende Wunden entstehen, die immer noch viel zu häufig zu Amputationen führen. Eine sorgfältige Fußpflege ist bei Diabetes deshalb besonders wichtig.

Regelmäßige Kontrolle

Untersuchen Sie Ihre Füße täglich auf Druckstellen, Blasen, Wunden, Rötungen, Schwellungen, Hornhautschwielen und Verletzungen. Risse in den Zehenzwischenräumen können ein Zeichen für Fußpilz sein.

Regelmäßige Besuche beim Fußpfleger (Podologe) und Kontrollen beim Arzt helfen, die Füße gesund zu halten.

Füße richtig pflegen bei Diabetes

Behalten Sie Ihre Füße im Blick und gönnen Sie ihnen regelmäßig ein Verwöhnprogramm:

Starten Sie mit einem warmen Fußbad, das nicht heißer als 35 Grad Celsius sein sollte und nutzen Sie zur Temperaturkontrolle ein Thermometer. Baden Sie Ihre Füße maximal fünf Minuten, denn wird die Haut zu lange eingeweicht, können Keime und Bakterien leichter eindringen.
Ist die Haut nach dem Bad schön weich, können Sie störende Hornhaut mit einem Bimsstein oder einer Feile leicht entfernen. Vorsicht: Ein Hornhauthobel gehört in die Hand ausgebildeter Fußpfleger, denn mit der scharfen Klinge kann man sich schnell verletzen.

Entfernen Sie nicht zu viel Hornhaut auf einmal, sonst wächst sie schnell wieder nach und bildet eine noch dickere Schicht. Gegen Hornhaut helfen auch hornhautreduzierende Salben aus Ihrer Apotheke. Fußcremes mit Harnstoff (Urea) binden zudem die Feuchtigkeit in der Haut und machen sie wieder geschmeidig.
Trocknen Sie dem Fußbad die Füße und vor allem die Zehenzwischenräume gut ab (tupfen, nicht rubbeln), denn Feuchtigkeit macht es Fußpilzerregern leichter, sich einzunisten. Achtung: Trocknen Sie nicht mit dem Föhn, denn die Haut könnte verbrennen, da das Schmerzempfinden bei Diabetikern häufig herabgesetzt ist.
Auch die Nägel sollten regelmäßig gepflegt werden. Nach dem Fußbad können Sie die Nagelhaut vorsichtig mit einem Rosenholzstäbchen zurückschieben. Die Nägel selbst sollten Sie immer gerade und nicht zu kurz feilen. Die Ecken werden nur leicht abgerundet, damit die Nägel nicht einwachsen. Benutzen Sie für Ihre Fußpflege nur saubere und stumpfe Instrumente wie Glasfeilen.
Pflegen Sie die Füße zum Schluss mit Creme, Lotion oder Fußschaum. Für Diabetiker gibt es spezielle harnstoffhaltige Produkte in Ihrer Apotheke, die sehr trockene und rissige Haut mit Feuchtigkeit versorgen. Wichtig: Nicht die Zehenzwischenräume eincremen, da das feuchte Klima Infektionen begünstigt. Nicht geeignet sind Puder, Zinkpasten und sehr fettige Salben.

Medizinische Fußpflege

Schon kleine Risse in der Haut können bei Diabetes zu einem echten Problem werden, daher ist eine zusätzliche regelmäßige Kontrolle und Behandlung durch einen medizinischen Fußpfleger (Podologe) sinnvoll. Vor allem, wenn schon eine Nervenstörung vorliegt (diabetische Neuropathie), besteht die Gefahr, dass man auch kleinere Verletzungen am Fuß nicht mehr bemerkt. Typische Zeichen sind Taubheitsgefühl oder Kribbeln.

Achtung: Bei Diabetes keine Hühneraugenpflaster und Tinkturen verwenden. Sie enthalten ätzende Substanzen, die die Haut schädigen können.

Medizinische Fußpflege: Wer zahlt?

Die meisten Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine medizinische Fußpflege. Die Verordnung muss der Hausarzt ausstellen. Voraussetzung: Die Diagnose „Diabetisches Fußsyndrom“ liegt vor. Erkundigen Sie sich am besten bei Ihrer Krankenkasse nach den genauen Bedingungen und welcher anerkannte Podologe für die Behandlung infrage kommt.

Achtung Fußpilz!

– Juckreiz, Schuppungen und Rötungen sowie weißlich belegte und eingerissene Haut in den Zehenzwischenräumen deuten auf Fußpilz hin.

– Verfärbte (gelblich oder weißlich) oder verdickte Fußnägel deuten auf einen Nagelpilz.

– Besprechen Sie unbedingt mit Ihrem Arzt die richtige Behandlung. Fußpilz lässt sich einfach mit fungiziden Salben oder Sprays behandeln. Gegen Nagelpilz gibt es spezielle Lacke.

– Das können Sie vorbeugend tun: Keine Strümpfe aus Kunstfasern tragen, besser ist Baumwolle. In öffentlichen Räumen wie Schwimmbad, Umkleidekabine oder Hotelzimmer nicht barfuß laufen.

Fußgesund leben

Wenn die Fußnerven schon beeinträchtigt sind, sind die Füße weniger empfindlich für äußere Reize wie Berührungen, Schmerzen, Hitze oder Kälte. Das warnende Schmerzempfinden ist herabgesetzt, sodass kleine Druckstellen, Wunden oder sogar Steinchen im Schuh nicht wahrgenommen und zu einem Problem werden. So schützen Sie Ihre Füße im Alltag:

  • Nicht in Strümpfen oder barfuß laufen.
  • Füße vor starker Sonneneinstrahlung und Hitze (zum Beispiel im Schwimmbad oder am Strand) schützen.
  • Keine heißen Wärmflaschen oder Heizdecken auf die Füße legen.
  • Halten Sie Ihre Füße nicht an den Kamin oder an offenes Feuer.
  • Um Druckstellen zu vermeiden, tragen Sie passendes Schuhwerk. Spezialschuhe fertigt ein orthopädischer Schuhmacher an.
  • Socken sollten keinen engen Gummibund haben und am besten aus atmungsaktiven Naturfasern wie reiner Baumwolle bestehen.
  • Achten Sie auf einen gut eingestellten Blutzucker.

Selbst kontrollieren

Fußpilz ist oft nicht einfach zu erkennen. Zehenzwischenräume und die Fußsohle lassen sich bequem mit einem Handspiegel kontrollieren. Oder Sie bitten Ihre Angehörigen um Mithilfe. Um auch die Nägel zu schützen, können Sie Nagelöl mit nährenden Substanzen aus der Apotheke auftragen.

Gabriele Preuschoff,

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