Herbstzeit ist Erkältungszeit. Mit Thymian, Eukalyptus & Co. lindern Sie Husten und reinigen die Atemwege.
Für den Notfall sollte in jedem Haushalt eine Hausapotheke vorhanden sein. Gut zu wissen: Was gehört zur Grundausstattung und wie gehe ich mit abgelaufenen Medikamenten um?
Einmal eingerichtet, kümmern sich die meisten Menschen nicht weiter um ihre Hausapotheke – bis ein Familienmitglied stürzt, sich verletzt, plötzlich hohes Fieber oder Schmerzen bekommt, kurz: ein Notfall eintritt. Dann kann die Hausapotheke zur Ersten Hilfe beitragen. Voraussetzung: Sie ist ausreichend und aktuell bestückt.
Der beste Ort für die Hausapotheke
Die meisten Hausapotheken befinden sich im Bad oder in der Küche – ein Fehler, denn in diesen Räumen herrschen Feuchtigkeit und hohe Temperaturschwankungen, was insbesondere den Medikamenten nicht guttut. Sie können ihre Wirksamkeit verlieren oder schlimmstenfalls schädliche, evtl. sogar giftige Abbauprodukte entwickeln.
Der perfekte Standort für die Hausapotheke ist vielmehr
- im Schlafzimmer
- im Flur
- im Vorratsraum oder in einer Abstellkammer.
Hauptsache, das Umfeld ist kühl, trocken und die Inhalte werden dunkel gelagert. Das heißt: nicht in einem offenen Regal, sondern in einer Schachtel oder einem Schränkchen. Wichtig ist, dass der Platz im Sommer nicht zu warm wird, da Medikamente unter 25 Grad Celsius gelagert werden sollen.
Kindersichere Hausapotheke
Haben Sie kleine Kinder, empfiehlt es sich, die Hausapotheke entweder so hoch aufzuhängen, dass die Kleinen sie nicht erreichen können, oder einen abschließbaren Schrank oder Koffer anzuschaffen. Wichtig: Verwahren Sie den Schlüssel an einem sicheren und immer gleichen Ort, wo ihn im Notfall auch alle Mitglieder des Haushalts finden.
Was gehört in die Hausapotheke?
Als Grundausstattung sollte eine Hausapotheke Folgendes beinhalten:
– Wunddesinfektionsspray
– Sterile Kompressen zum keimfreien Abdecken von Wunden
– Mullbinden in unterschiedlicher Breite, um Kompressen oder Salbenverbände zu fixieren
– Verbandpäckchen in verschiedenen Größen sowie Sicherheitsnadeln, Verbandsklammern und Schere
– Heftpflaster, Pflasterstrips und Wundschnellverband
– Verbandwatte zum Auspolstern von Verbänden
– Dreiecktuch als Armschlinge
– Idealbinde ( elastische Stützbinde, die zur Stabilisierung von Gelenken oder Knochen)
– Halsschmerztabletten, Hustentropfen, abschwellendes Schnupfenspray
– Mittel gegen Durchfall, Erbrechen, Magen- Darm- Beschwerden und gegen Verstopfung
– Mittel vorbeugend gegen Erkältungen
– Mittel gegen Allergien bzw. Juckreiz
– Salben bzw. Gele gegen Brandverletzungen, Insektenstiche, Sonnenbrand und Sportverletzungen
– digitales Fieberthermometer
– Desinfektionsmittel für Flächen und Hände
– Pinzette
– Zeckenzange oder –karte
– Erste-Hilfe-Anleitung
– Kühlkompressen
– Fiebersenkende oder schmerzstillende Zäpfchen oder Saft – hier auf die Dosierung achten, die sich nach dem Körpergewicht richtet
– Abschwellende Nasentropfen oder Salzlösung
– Wund- und Heilsalbe
– Zinkoxidsalbe für einen wunden Po
Ordnung spart im Notfall Zeit
Grundsätzlich kann es hilfreich sein, die Medikamentenverpackungen gut sichtbar mit einfachen Begriffen zu beschriften, damit im Notfall keine Zeit verloren geht.
Auch sinnvoll: die Hausapotheke in Bereiche einzuteilen, die Medikamente also beispielsweise nach Indikation (Schmerzen, Erkältung, Magen-Darm etc.) einzusortieren und diese getrennt von den Hilfsmitteln aufzubewahren, kleine Teile wie Pinzetten oder Fieberthermometer und ähnliches in einem extra Kästchen zu verstauen. Auch das spart Zeit, wenn Sie aufgeregt nach etwas suchen.
Eine Hausapotheke sollte einmal im Jahr auf Vollständigkeit und auf die Verfallsdaten überprüft werden und gegeben falls ergänzt werden.
Kühlkompressen ins Gefrierfach/Kühlschrank
Übrigens: Kühlkompressen sind zwar Bestandteil der Hausapotheke, gehören aber ins Gefrierfach, besser noch in den Kühlschrank. Denn sie müssen bei einer Sportverletzung sofort und kalt aufgelegt werden, um ihre Wirkung zu entfalten. Am besten haben Sie zwei im Vorrat, so dass eines immer kühl ist, wenn das andere gerade gebraucht wird.
Kontakte für den Notfall
Damit Sie im Notfall keine wertvolle Zeit verlieren, kleben Sie am besten eine Liste mit den wichtigsten Kontaktdaten gut sichtbar auf oder in die Hausapotheke. Sie sollte folgende Informationen enthalten:
Notfalltelefon: 112
Ärztlicher/zahnärztlicher Bereitschaftsdienst: 116 117
(wenn keine notärztliche Hilfe oder Krankenhauseinweisung erforderlich ist)
Giftnotruf. Eine Übersicht finden Sie beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit auf: www.bvl.bund.de, Suchwort: Giftnotrufzentralen
Apothekennotdienst-Suche: www.aponet.de/apotheke/notdienstsuche
Was gehört nicht in die Hausapotheke?
In der Regel wird die Hausapotheke von mehreren Bewohnern eines Haushalts genutzt. Um Verwechslungsgefahr vorzubeugen, sollte sie daher keine rezeptpflichtigen Arzneimittel wie z. B. Blutdrucksenker, Medikamente für Diabetiker oder Opiate enthalten. Diese persönlichen Medikamente sollten extra aufbewahrt werden.
Inhalte der Hausapotheke richtig entsorgen
Was tun, wenn das Ablaufdatum überschritten ist?
Haben Medikamente ihr Ablaufdatum überschritten, sollten Sie sie nicht mehr verwenden. Denn häufig wirken sie ohnehin nicht mehr richtig, außerdem haften die Hersteller ab diesem Zeitpunkt nicht mehr für die Wirkung und eventuelle Nebenwirkungen.
Hausmüll oder Sondermüll?
Was viele Verbraucher nicht wissen: Egal, ob flüssig oder fest – abgelaufene Medikamente gehören nicht ins WC, denn sie können im Wasserkreislauf die Umwelt belasten.
In der Regel können Sie Arzneimittel unbedenklich im Hausmüll entsorgen, der Umkarton und der Beipackzettel gehören ins Altpapier. Es handelt sich dabei nicht um Sondermüll. Damit sie nicht in die Hände neugieriger Kinder gelangen, ist es ratsam, Tabletten & Co. auszueinzeln und mit Abfall zu überdecken und Nadeln, spitze Gegenstände sowie Arzneiflaschen einzuwickeln. Das verhindert Verletzungen sowie unerwünschtes Auslaufen im Mülleimer. Richtig umweltfreundlich verhalten Sie sich, wenn Sie die Papp- oder Plastikverpackungen der Müllsortierung zuführen.
Entsorgung in der Apotheke?
Apotheken heben keine Möglichkeiten mehr Medikamente „speziell“ zu entsorgen, die dann von besonderen Unternehmen abgeholt werden. Auch Apotheken können abgelaufene Medikamente nur über den Restmüll entsorgen. Da der Müll in der Regel verbrannt wird, besteht bei diesen kleinsten Mengen an Wirkstoff keine Gefahr für die Umwelt.
Hilfe bei der Bestückung Ihrer Hausapotheke
Sie möchten eine neue Hausapotheke befüllen oder ihre alte endlich einmal auf Vordermann bringen? Dann wenden Sie sich vertrauensvoll an Ihre Apotheke. Wir beraten Sie individuell, welche Inhalte für Ihre speziellen Bedürfnisse beziehungsweise in Ihrer Situation wichtig sind, worauf Sie verzichten oder was Sie entsorgen können.
Gabriele Preuschoff,