Erschöpft und ausgebrannt? Achten Sie auf die Warnsignale Ihres Körpers und werden Sie rechtzeitig aktiv!
Auch ältere Menschen können an einer Depression leiden. Doch häufig werden die Symptome mit Alterserscheinungen verwechselt. So erkennen Sie, ob Ihr Angehöriger an einer depressiven Störung leidet.
Laut einer Umfrage der Stiftung Deutsche Depressionshilfe werden depressive Störungen bei älteren Menschen stark unterschätzt. Oft werden die Anzeichen heruntergespielt, als Alterserscheinungen abgetan oder sogar mit einer Demenz verwechselt.
Leichte Depression behandeln
Eine Depression im Alter unterscheidet sich grundsätzlich nicht von einer solchen Erkrankung in jüngeren Jahren. Allerdings finden sich bei Senioren häufiger leichte Depressionen oder Depressionen, bei denen nicht alle typischen Symptome vorliegen. Da sie die Lebensqualität deutlich beeinträchtigen, sind sie auch bei alten Menschen behandlungsbedürftig.
Depression: Die Anzeichen erkennen
Wenn mindestens zwei der drei Hauptsymptome sowie zwei Zusatzsymptome über zwei Wochen oder länger auftreten, kann das auf eine Depression hindeuten:
Hauptsymptome
- Verlust von Interesse und Freude
- Niedergeschlagene gedrückte Stimmung
- Antriebsmangel und schnelle Ermüdung
Zusatzsymptome
- Appetitmangel
- Schuldgefühle
- Schlafstörungen
- Verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit
- Verringertes Selbstwertgefühl
- Negative Zukunftsperspektiven
- Suizidgedanken
Körperliche Beschwerden im Vordergrund
Wer an einer Depression leidet, der nimmt Probleme stärker wahr und empfindet sie als bedrohlich. Während jüngere Menschen eher die gedrückte Stimmungslage thematisieren, liegt der Fokus bei älteren Menschen stärker auf der Wahrnehmung. Ältere klagen dann eher über gesundheitliche Einschränkungen wie Schmerzen oder Verdauungsprobleme, die als unerträglich empfunden werden. Weil ältere Menschen jedoch weniger über ihre Gefühle reden, werden oft nur die körperlichen Beschwerden behandelt.
Demenz oder Depression?
Häufig wird eine depressive Störung im Alter mit einer Demenz verwechselt, denn die Symptome ähneln sich sehr. So erkennen Sie die Unterschiede:
Anzeichen bei Demenz
- Denk- und Gedächtnisstörungen beginnen schleichend und entwickeln sich über Jahre.
- Betroffene erkennen Defizite nicht oder versuchen, sie ganz zu verbergen.
- Antworten auf Fragen sind meist noch annähernd richtig, oft aber floskelhaft.
- Stimmung und Verhalten der Betroffenen sind schwankend und häufig maskenhaft.
- Irrtümer werden abgestritten und die Schuld bei anderen gesucht.
- Bei Demenz gibt es häufig nächtliche Unruhe und Verwirrtheit.
- Die Betroffenen sind zunehmend in Raum und Zeit desorientiert.
Anzeichen bei Depression
- Die Symptome nehmen innerhalb weniger Wochen deutlich zu. Der Betroffene hat eine schwankende Tagesform, wobei es abends häufig besser geht.
- Betroffene erkennen ihre Defizite und klagen darüber, sie sind aber nicht verwirrt.
- Auf Fragen sind „Weiß-nicht“-Antworten typisch.
- Die Stimmung ist gedrückt/depressiv und von Antriebsmangel und häufigem Grübeln begleitet.
- Es gibt häufig Gefühle von Schuld und Wertlosigkeit oder Versagensängste.
- Bei Depressionen gibt es häufig Ein- und Durchschlafstörungen.
- Die Betroffenen wissen das Datum, die Zeit und den Ort.
Was tun bei depressiver Verstimmung?
Wenn die Depression nur leicht ausgeprägt ist, dann können Johanniskraut-Präparate helfen. In Ihrer Apotheke am Sprödental führen wir freiverkäufliche Mittel und solche, die vom Arzt auf Kassenrezept verschrieben werden. Sie stärken die Nerven und hellen die Stimmung auf. Zudem hilft Baldrian bei nervöser Unruhe und lindert Einschlafstörungen. Passionsblume wirkt entspannend, angstlösend und beruhigend. Wir beraten Sie gerne!
Wann zum Arzt?
Bei mittelschweren bis starken Depressionen sollten Sie mit Ihrem Angehörigen zum Arzt gehen, denn eine Depression ist eine Krankheit, die behandelt und geheilt werden kann. Je nach Schwere der Erkrankung wird der Arzt eine Psychotherapie oder Antidepressiva verordnen. Auch eine Kombination von beidem ist möglich.
Betroffene richtig unterstützen
Als Angehöriger eines depressiven Menschen ist man oft hilflos. Aber es gibt einiges, wie Sie den Betroffenen helfen können
Hilfe finden
Sofortige Hilfe erhalten Sie rund um die Uhr bei der Telefonseelsorge unter der kostenlosen Rufnummer 0800 1110111 oder unter 0800 1110222.
Informationen über Hilfe vor Ort erhalten Sie beim Info-Telefon Depression unter der kostenlosen Rufnummer 0800 3344533.
Sprechzeiten:
Mo., Di. und Do. 13:00 bis 17:00 Uhr
Mi. und Fr. 8:30 bis 12:30 Uhr
Mangelernährung vorbeugen
Depressionen gehen häufig auch mit Appetitlosigkeit einher, was zu Mangelernährung und Gewichtsverlust führt. So kann es schnell zu Infektanfälligkeit, Schwäche und Stürzen kommen. Eine hochkalorische Zusatznahrung, die sogenannte Astronautenkost, kann dem vorbeugen. Wir beraten Sie dazu gerne.
Gabriele Preuschoff,